Splitboarding Tour auf die Westliche Eisentalerspitze (2.710m)
Das Verwallgebirge besteht aus mehreren Berggruppen, eine davon ist die Eisentalergruppe welche sich sehr gut für Splitboardtouren eignet. Am einfachsten zu erreichen sind diese Gipfeln vom Skigebiet Sonnenkopf aus. Wie in Teil 1 schon beschrieben starten fast alle Touren mit dem Aufstieg zur Ameisenspitze. Von dort aus gibt es mehrere Möglichkeiten.
Wir entschieden uns an diesem Tag für den Aufstieg zur Westlichen Eisentalerspitze welche 2.710 m in den Himmel ragt. Die Abfahrt geht dann bis auf 1.000 m runter, das sind dann schon stattliche 1.700 Höhenmeter Abfahrt zu absolvieren. Klingt gut, aber erstmals müssen zwei Aufstiege absolviert werden.
Zwei grandiose Abfahrten, zwei atemberaubende Gipfel.
Zuerst auf die Ameise rauf, Brett umbauen Abfahrt ins Eisental und dann noch einmal umbauen auffellen und ca. 600 Höhenmeter rauf zum Gipfel der Westl. Eisentalerspitze. Eine nicht ganz so einfache Tour, den hier benötigt man Ausdauer, Splitboardtechnik und vor allem besonders sichere Bedingungen. Kommen aber all diese Faktoren zusammen wird man eine Splitboardtour der besonderen Art erleben.
Bei unserer Tour war genau dies der Fall. Eine topmotivierte Truppe trafen äusserst gute Bedingungen und so konnten wir bei der ersten Abfahrt ins Eisental schon die ersten fetten Powderturns ins fast menschenleere Backcountry ziehen. Im Eisental unten angekommen bauten wir wieder um auf Splitmodus und hikten in die nordseitige Bowl der Westl. Eisentalerspitze.
Ein genussvoller Aufstieg im menschenleeren Backcountry.
Nur zwei andere Tourengeher waren an diesem Tag unterwegs und wir konnten den Aufstieg in vollen Zügen geniessen. Mit atemberaubenden Blicken auf all die Lines die es hier gibt, wurde der Aufstieg nicht langweilig. Spätestens nach Erreichen des Grates und mit Sicht auf das Hintere Verwalltal und der Silvretta verschlag es uns allen die Sprache.
Einfach genial. Bessere Bedingungen kann man sich nicht wünschen. Eine gute Fernsicht, kein Wind, optimale Temperaturen und vor allem Powder vom Feinsten da bleiben keine Wünsche mehr offen.
Ein lauter Jubelschrei am Gipfel fast obligatorisch. Jetzt noch schnell ein Gipfelfoto eine kurze Jause und schon waren wir bereit die endlos langen Hänge zu durchpflügen. Jeder auf seine eigene Art und Weise. Ob technische Freeridelines oder gemütliche Cruizer Lines war für jeden etwas dabei. Nachdem jeder seine perfekte Linie in den Schnee gezogen hat war das Stoke Level kaum zu übertreffen und wir heizten gemeinsam die letzten schönen Hänge zurück ins Nenzinggastal hinunter.
Hier trifft man bald auch auf all die Spuren die vom Skigebiet aus kommen und langsam ist man der Zivilisation wieder etwas näher. Ein spezielles Gefühl macht sich breit, an einem Moment noch an einem wilden menschenleeren Ort gewesen zu sein und am nächsten Moment wieder beim Dorfwirt sein Essen und Trinken zu bestellen. Aber wir können damit leben und belohnten uns nach diesem gewaltigen Tag mit einem fast feierlichen Festmahl.[:]